Hülle
Die Idee Hüllen und Häuten künstlerisch einen Ausdruck zu geben, geht auf eine Begegnung zurück, die ich in Maine (USA) hatte, wo ich vor vielen Jahren auf einer der kleinen Inseln lebte. Beim Blick über das Meer sieht man allerorten Bojen. Sie markieren jene Stellen, an denen sich Hummerkäfige befinden. Hummer haben - wie alle Schalentiere - eine harte, kalkige Hülle. Von einem der Hummerfischer erfuhr ich, dass die Hummer ihre schützende Hülle ablegen - ablegen müssen - um sich zu häuten und: um zu wachsen. Das Wachstum findet nur in jener Zeit statt, in welcher der Hummer eine sogenannte "softshell" - eine ganz weiche und verletzliche Haut hat.
Dieses Bild "sich häuten um zu wachsen" – und damit phasenweise auch schutzbedürftig und dünnhäutig zu sein" - begleitet mich seither. Es findet seinen künstlerischen Ausdruck in der Entstehung diverser "Hüllen und Häute". Nach wie vor hat dieses Thema für mich nichts von seiner Faszination und seinem Geheimnis verloren.
Das Schutzmantel Projekt
440 x 330 m, 2020-22
Glückshaut
Lebensgewand
Martinusmantel
To shed ones shell
125 x 120 cm, 1996 – 98
Wildfrauenmantel
130 x 110 cm, 2008 / 2012 / 2014