Beim näheren Hinschauen finden sich Spuren der Materie, welche einen unmittelbaren Bezug zu den Sprachbildern hat:
Papierne Blütenblätter und Staubfäden der Amaryllis, die nach langer Winterruhe erblühte. Ein Lamettafaden des im Müllcontainer entsorgten Weihnachtsbaumes, welcher an seiner Spitze frische Triebe ausgebildet hatte.
Weiden am Fluss, die in ihrem Erblühen vom Gesumm der sie bestäubenden Bienen begleitet wurden. Kaum, dass ich diese Überfülle und das gelbe Leuchten wahrgenommen hatte, trug das Wasser die braun gewordenen Blütenstände davon.
Um diesem „Frühlingsgebraus“, den kraftvollen Bildern, Aufbrechen und Wandlung Ausdruck zu verleihen, musste ich die „Statik der Materie“ um eine andere Ebene erweitern:
die der Sprache.
Glücklicherweise fiel in diese Zeit auch meine erste Begegnung mit „Haikus“; einer Gedichtform japanischen Ursprungs in welcher ein konkretes Thema in strengem Rhythmus und in sehr reduzierter Form ausgedrückt wird.
Die anfänglich üppigen Sprachbilder kürzte ich immer wieder, so dass ein „Konzentrat“ übrigbleibt. Das Erlebte, Geschaute und Empfundene teilt sich „zwischen den Worten“ mit.